weitverbreitete irrtümliche Behauptungen:
Falsch: Holz kann ruhig noch etwas feucht sein, - dann brennt es länger
Beim Abbrand muß Energie aufgebracht werden um das Restwasser im Holz zu verdampfen. Erst wenn das Brennholz richtig trocken ist, brennt es auch wirklich und gibt Wärme ab. Weitere negative Erscheinungen sind: Kaminversottung und schlechte Abgaswerte.
Falsch: Dicke Holzscheite geben mehr Wärme ab
Ein dicker Holzklotz alleine brennt nur sehr schlecht. Daher mindestens 3 Scheite mit etwas Luftzwischenräumen auflegen. Der Abbrand wird durch die Luftzufuhr und natürlich durch die Holzmasse gesteuert. (Beim Vergasermotor oder Einspritzmotor wird der Brennstoff ja auch möglichst ultrafein in den Brennraum gegeben. Dadurch ergibt sich die höchste Leistungsausbeute).
Vorzugsweise Buche, Eiche, Esche mit dem dem höchsten Heizwert (~2100kWh pro Raummeter) oder Ulme, Ahorn oder Birke (~1900kWh pro Raummeter) Ich persönlich bevorzuge Eichenholz weil:
Brennholzmachen ist mit viel Arbeit und Schweiß verbunden - wer es nicht gewöhnt ist, legt sich spätestens nach einer halben Schicht auf die Couch. Doch es lohnt sich:
Ich beschränke mich hier nur auf das selbst zurichten:
Entsprechend der Menge des Holzes, die Du machen willst, kauft Du beim Förster / Waldbesitzer und arbeitest direkt im Wald oder läßt dir Stämme mit einem LKW bringen. Achte insbesondere bei Buche darauf, daß es nicht schon zu lange im Wald gelegen hat. Buche wird durch Pilzbefall schnell „stockig“ und laßt sich dann nicht mehr gut spalten.
Mindestausstattung an Werkzeugen:
Mit der Mindestausstattung machst Du am besten Kurzholz. Das bedeutet, Du schneidest von (bereits an den Waldweg gerückten) Stämmen „Rollen“ in der benötigten Ofenlänge ab. Diese lassen sich dann relativ einfach spalten. Achte unbedingt auf die korrekte Länge. (Es ist übel, wenn man 2 Jahre später merkt, daß das Holz nicht in den Ofen paßt). Am besten spaltest Du sie auch direkt in der richtigen Größe:
Nachteil dieser Methode ist, daß mann die fertigen Holzstücke nicht so hoch stabil stapeln kann. Vorteil ist der geringe Werkzeugbedarf und daß die Stücke schneller trocknen.
Erweiterte Werkzeugausstattung:
Wenn Du „Meterstücke“ machen willst solltest Du auch eine Spaltmaschine und eine Wippkreissäge haben. Diese beiden können durchaus auch ausgewählte „Chinaprodukte“ sein. Das kriegen die mittlerweile hin. Das funktioniert aber nur, wenn Du Dir die Stämme bringen lässt. Es sei denn, Du willst Vollprofi werden, - mit Traktor (Fronthydraulik und Fronthubwerk, Rückewagen usw.), oder Du hast einen PKW-Anhänger und bist bereit mit Vorschlaghammer und Spaltkeilen zu arbeiten. Nachteil dieser Methode ist, neben den höheren Werkzeugkosten, daß man das Holz nach dem Trocknen nochmals auf Länge sägen muß. Dafür kann man jedoch viel größere Mengen lagern.
Frischer Meterholzstapel, noch nicht gegen Witterung abgedeckt. (hier ca. 1,20m hoch, bei Platzmangel bis ca. 2m hoch) Beachte: Kernholz-Eichescheite als Unterlage, Stapelenden mit Querlagerung Geeignete Lagerplätze: trocken und luftig, vor Regen und Schlagregen geschützt.
Abdeckungen:
günstig:
ungünstig:
Auf keinen Fall solltest Du das Holz ganz mit Folie einpacken. Dadurch verschimmelt und vermodert das wertvolle Holz. Laub-Hartholz braucht je nach Stückgröße ca. 2 Jahre zum trocknen.
Holz braucht zum Brennen eine gewisse Zündtemperatur/Flammpunkt (~ 200 - 250°C). Daher ist es günstiger immer einen kleinen Vorrat (Holzkorb) im beheizten Zimmer, in Ofenreichweite (Brandsicherheit beachten!) zu haben, satt das Brennholz direkt von draußen zu holen. Der Holztemperaturunterschied kann je nach Witterung durchaus schon mal 30° betragen. Vorbereiten der Feuerstelle: Asche im äußeren Bereich belassen (dient etwas als Isolierung nach außen, - bei ausgemauerten Schamotte-Feuerstellen ist dies nicht nötig) Die Verbrennungsluftzufuhr muß aber gewähleistet sein. Untergrundabstandshalter (dünneres Holzstück) und Anzünder einbringen. (ich verwende diese mit Wachs getränkten Anzünder, da sie nicht so nach Öl stinken, und man auch saubere Finger behält.)
Nun entsprechend Holzstücke, versetzt mit Luftzwischenräumen aufsetzen. Laienhaft ausgedrückt „wärmen“ sich die Holzstücke gegenseitig , s. Flammtemperatur. Luftzufuhr, und wenn vorhanden Abgasklappe ganz öffnen.
Wie man sieht, gelingt bei richtig trockenem Holz, das Anfachen selbst mit großen Stücken. Man braucht kein sehr klein gehacktes Anzündholz.
Autor: Harald