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Problemfreiheit gewinnen
Siehe zuerst den Beitrag → Negativspiralen unterbrechen.
Psychische Probleme
Wie löst man Probleme? Das eine sind sachliche Fragestellungen, die man ebenso sachlich angehen und bewältigen kann. Das andere sind Problemstimmungen, in denen man sich nicht nur zeitweise, zu bestimmten Phasen, sondern sogar lebenslang ergehen kann und die sich zu einer ständigen großen psychischen Bürde auswachsen können.
Diese Problemstimmungen bauen sich rund um das fiktive Ego-Zentrum auf und füttern dieses immer mehr. Der Verstand arbeitet hier nicht sinnvoll und konstruktiv, sondern wird zur destruktiven Plage.
Es ist wichtig, zu lernen, damit richtig umzugehen, statt sich — wie es die allermeisten Menschen leider tun — davon hilflos vereinnahmen zu lassen, bis es zu einer negativen Lebenseinstellung wird, die einem das Dasein kontinuierlich versauert und verdrießt. Das fehlende Verständnis derartiger innerer Vorgänge führt mithin zu einer regelrechten Selbstbestrafung.
Innere Freiheit realisieren
Dem soeben beschriebenen Problemerzeugungsmechanismus läßt sich nicht mit sogenanntem „Positivem Denken“ begegnen, da dieses von eben derselben Instanz, die das Problem hätschelt, nämlich dem ego-basierten Verstand, künstlich erschaffen und immer wieder etabliert werden müßte. Die innere Freiheit ist hingegen etwas, das bereits ursprünglich gegeben ist und nicht erst künstlich neu erzeugt werden muß.
Folgendes Bild mag zum näheren Verständnis hilfreich sein: Man stelle sich den Innenbereich des eigenen Körpers als einen völlig leeren Hohlraum vor. Innerhalb dieses Innenraums käme es nun zu allen beobachteten Phänomenen wie Gedanken, Gefühlen, Empfindungen, Wünschen, Befürchtungen, Antrieben usw. Ebenso bildeten sich hier auch die „wiederkehrenden Schleifen“, also auf sich selbst bezogene, um sich selbst kreisende Konstrukte, wie z.B. die genannten psychischen Probleme. Durch die Wiederholung, insbesondere wenn diese längere Zeiträume umfaßt und schließlich zu einer womöglich jahrelangen Gewohnheit werden, nehmen diese Phänomene nun allmählich den Charakter von tatsächlichen Gegebenheiten an. Man beginnt, an ihre Realität zu glauben.
Durch die Perspektive des leeren Innenraums kann es nun gelingen, daß das Bewußtsein sich von diesen Konstrukten ablöst, indem es sie wahrnimmt und beobachtet. Es entsteht keine Identität mehr mit ihnen, bzw. die Suggestion einer angeblich vorhandenen Identität der Person mit diesen Konstrukten kann sich auflösen.
Ausgehend von dieser Perspektive läßt sich nun realisieren, daß die Problemphasen isoliert auftreten und nicht durchgängig bestehen. (Beispiel: Sie werden sowohl durch jegliche Form von Ablenkung als auch durch Schlafphasen komplett unterbrochen und werden, falls sie wieder auftreten, jedesmal durch eine Art Selbststimulation wiederbelebt.) Diese Verifikation ist äußerst wichtig, denn sie widerlegt die — gerade im Alltagsdenken immer wieder behauptete — sehr geläufige Suggestion einer hilflosen Abhängigkeit von derartigen Schleifen und Konstrukten.
Loslösung praktizieren
Sollte es einem dennoch nicht gelingen, von den Problemkonstrukten frei zu werden, so sollte man das Augenmerk auf eine bewußte und gezielte Loslösung richten. Hierbei geht es darum, eine klare, eindeutige Verabschiedung zu praktizieren. Diese kann auch Verlust und dessen Anerkennung bedeuten, also z.B.: finanziellen Verlust, Verlust von Prestige, Verlust körperlicher Möglichkeiten oder Beziehungsverlust. Meist ist nicht der Verlust selbst das Unangenehme, sondern dessen Interpretation. Man will die Forderung, die man stellt, nicht hergeben, oder man weist dem Verlust einen zu großen Stellenwert zu, indem man ihn komplett verabsolutiert und als permanente Niederlage auffaßt — was er aber in Wahrheit niemals ist.
Gedanken, die nichts nützen (Video)
— Gerd-Lothar Reschke 20.06.2010 18:07
— GLR 27.01.2024-21:20