Inhaltsverzeichnis
Sehnenverspannung
Siehe hierzu auch den aufschlußreichen Lese-Tip unter Tennisarm, Golfarm, Mausarm.
Ursachen
Sehnenverspannungen entwickeln sich als Folge von Muskelverspannungen. Überlastete Muskeln reagieren meist mit Muskelkater (Übersäuerung, Muskelwachstum) und/oder mit Verspannung (im Extremfall auch mit Krämpfen). Dies ist normalweise jedem, der Sport treibt, als Begleiterscheinung bekannt und gilt im Regelfall auch als unproblematisch.
Jedoch können häufige Muskelverspannungen bei Nichtbeachtung auch zu Sehnenverspannungen führen und dann um einiges unangenehmer werden, denn Sehnen regenerieren sich weitaus langsamer und weniger als Muskeln. Zieht sich also das Muskelproblem in die Sehne hinein, kann man von einer chronischen Krankheitserscheinung sprechen.
Ursache sind also:
- Wiederkehrende Überlastung der Muskeln
- Sehnen und Muskeln sind vor einer starken Belastung nicht aufgewärmt (Beispiel: morgendliches Joggen im Winter ohne vorheriges Aufwärmen bzw. falsche Kleidung)
- Fehlendes oder falsches Dehnen
Auf ständige Überlastung können Sehnen sehr unangenehm reagieren, nämlich durch Riß! Berüchtigtes Beispiel: der gar nicht so seltene Achillessehnenriß.
Wege zur Lösung
Ergibt sich zu einem Teil bereits aus den Ursachen. Vorwärmen und Dehnen sind gute Gegenmaßnahmen.
Entsprechendes gilt dann auch für die meisten krankhaften, oft auch sehr schmerzhaften Sehnenprobleme. Diese machen sich beim Tasten im Endstadium als Verknotungen bemerkbar.
Thema Cortison
Leider empfehlen Schulmediziner oft recht schnell die Operation. Auch das Einspritzen von Cortison gehört zu den verbreiteten Maßnahmen. Nun weist Cortison eine nicht geringe Zahl von möglichen Nebenwirkungen auf. Zu beachten ist auch, daß manche Mediziner bei der Erwähnung von Cortison versichern, dieses nicht zu injizieren, um dann zu einem der vielen andersnamigen Präparate mit gleichem Wirkstoff zu greifen.
Zu einem typischen Mißverständnis bzgl. Cortison-Indikation: Es wird immer wieder von einer Behandlung gegen „Entzündungen“ gesprochen. Hier habe sich Cortison als erfolgreich erwiesen. Der Grundfehler, der in diesem Fall leider begangen wird, besteht jedoch in der Verwechslung von chronischen Verspannungen mit Entzündungen. Ersteres ist nicht letzteres! Es kann also gar nicht darum gehen, der angeblichen „Entzündung“ Herr zu werden und diese dann noch gar mit Cortison zu unterdrücken (→ Link zur Cortison-Debatte).
Anleitung zur Selbsthilfe
Aus zahlreichen Erfahrungsberichten können wir den verläßlichen Hinweis ableiten, daß Heilungen in vielen, wenn nicht in den allermeisten Fällen allein schon durch geduldiges tägliches Dehnen der Muskeln und Lösen der in den Sehnen gespeicherten Überspannungen erzielt werden kann. (Eigene Heilerfahrung, die in völligem Widerspruch zu unterschiedlichen Ärzteauskünften stand, belegt ebendies.)
Hierbei ist folgendes wichtig:
- Spannung und Lösung sollte in einem sinnvollen Rhythmus aufeinanderfolgen. Beispiel für Achillessehnenverknotungen: Man stellt sich mit dem betroffenen Bein auf eine Treppenstufe und hebt und senkt dann im Wechsel den Körper. Beim Senken wird Spannung auf Muskel und Sehne gegeben, beim Heben wird sie gelöst.
- Geduldiges, möglichst tägliches (aber nicht zu langes) Wiederholen der Übung ist ratsam.
- Sehnen brauchen immer mindestens einige Wochen, um sich in ihrer Struktur zu verändern; dies ist nicht zu vergleichen mit der viel schnelleren Reaktion von Muskeln!
Der größte Fehler ist das (leider auch, v.a. früher, von Schulmedizinern empfohlene) Ruhigstellen und „Schonen“. Man legte seinerzeit sogar den ganzen Körperteil in Gips. Dadurch wird die dringend benötigte Durchblutung der betreffenden Partie sogar noch zusätzlich gehemmt.
Mäßige (und regelmäßige), rücksichtsvolle Belastung, die auch immer wieder das Körperfeedback durch Schmerzen berücksichtigt, ist ratsam.
— Gerd-Lothar Reschke 12.06.2010 14:32