© Christian Nikitin | 24.2.2019
Regie: Sam Mendes, 1999
Gestern Abend schaute ich mir zum ersten Mal den Film "American Beauty" an. Erwartet hatte ich etwas klischeehaft Romantisches, mit etwas Humor. Das wurde bei weitem getoppt. Ich konnte mich in vielen Punkten wiederfinden, weil es sich sehr realistisch zeigte, mit Charakteren mit sehr viel Tiefe.
Da wäre zunächst die Situation der Midlife-Crisis, die ich bereits auch hier und da von mir kenne: Ein Sinndefizit, eine fehlende Aufgabe im Leben, die von außen kommenden Vorschläge eines glücklichen Lebens erweisen sich als Betrug. Dann das Aufbauen einer Scheinexistenz, um sich und sein Innenleben ja nicht nach außen zu zeigen, was den ganzen Film durchzieht: Nicht nur zeigt sich das anfangs am Hauptdarsteller und seiner Frau, sondern wie sich herausstellt auch bei seinem neuen Nachbarn, und bei der Freundin seiner Tochter. Am Ende des Films stellt sich heraus, daß sich etwas ganz anderes hinter ihrem starken Auftreten verbirgt. Vor allem die Härte des Nachbarvaters zeigt das auf eine Art, die ich auch von prägenden Menschen aus meinem Leben kenne. Es zeigt sich schließlich, daß das nur ein Zeichen einer tieferliegenden Unsicherheit ist, die nicht zum Ausdruck kommt, und in dem anderen Auftreten Sicherheit und Kontrolle über das Ungewünschte in einem sucht.
Die richtige Herangehensweise zeigt sich eben bei Lester Burnham: Inspiriert durch den Eindruck der Freundin seiner Tochter fängt er an sein Leben umzukrempeln. Er findet zunehmend Zufriedenheit an Überwindung der Körperträgheit, und gewinnt in Situationen in denen er vorher gekuscht ist, seine Würde zurück.
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